Mega-Dekolleté auf der Fashion Week sorgt für Getuschel – Glyphosat nicht?!

Das Thema Glyphosat ist öfter mal im Munde von Umweltverbänden. Auch die Politik befasst sich hin und wieder mal damit, aber irgendwie scheint dieses Thema nicht so nennenswert zu sein. Wichtiger ist es scheinbar für Politik und Medien, welche Skandale sich hinter den Abgeordneten verbergen könnten oder welches Mega-Dekolleté auf der Fashion Week auf Absprachen zwischen Kim Kardashian und Cara Delevingne hindeuten könnte.
Ich danke herzlichst Christel Ahlers, einer Kollegin aus der Politik. Sie hat mich – auch als politischer Mitbewerber – mit Informationen versorgt und stand mir für diesen Beitrag mit Rat und Tat zur Seite. Parteipolitisches Geplänkel hat bei fachpolitischen Fragestellungen keinen Raum!
Glyphosat. Glyphosat wird mit anderen Pestiziden und Herbiziden eingesetzt. Es dient dem Schutz der Pflanzen und der Vernichtung von Unkraut und: Es ist hochgiftig und gefährlich.
Mit Glyphosat versetztes Kraftfutter wird hiesigen Tieren zum Fressen gegeben. Durch den Anbau genmanipulierter und glyphosatresistenten Pflanzen wird eine immer größere Menge des PflanzenSCHUTZ(?!)mittels auf die Felder gebracht. Die angebauten Pflanzen werden von den Tieren gefressen und die Menschen essen wiederum die Tiere. Heutzutage ist Glyphosat sogar schon im Menschen nachweisbar.
Wissenschaftler, Mediziner, Experten und Landwirte vermuten schon längst einen Zusammenhang zwischen Glyphosat und der Missbildung bei neugeborenen Tieren. Eine wissenschaftliche Untersuchung hat bereits nachgewiesen, dass bei einem erhöhten Aufkommen im Körper von Glyphosat eine fehlerhafte Ausbildung der beiden Hirnhälften bei Tieren die Folge ist. Mediziner und Wissenschaftler sprechen von einer Übertragbarkeit auf den Menschen. Menschen, die in der Nähe der mit Glyphosat versetzten Felder wohnen, sind bereits vergiftet. Auch hier kommt es zu Missbildungen bei Neugeborenen.
Auch vor Ort sind wir nicht verschont. Glyphosat ist im Fachhandel frei zugänglich. Es wird zur Unkrautvernichtung auf Gehwegen und in Gärten von Privathaushalten angewandt (obwohl für diesen Zweck nicht erlaubt ist) und eine Studie vom Umweltinstitut München zeigt, dass drei von vier Verkäufern mangelnde oder keine Kenntnisse darüber hatten, was dort überhaupt verkauft wurde.
Auch wird es professionell in Kommunen eingesetzt: Eine Attraktion für Touristen und Einheimisch im Ammerland ist die Draisinenstrecke. Eine schöne Gelegenheit, auch das Ammerland von einer schönen und naturbelassenen Seite kennenzulernen und es ist eine Reise wert. Damit die Strecke jedoch „vorzeigbar“ bleibt, beauftragte die Kommune im Jahr 2013 einen Anbieter, der die Strecke mit Glyphosat spritzte, sodass jedwedes Pflanzenleben und das viele Tiere an der Strecke weichen musste.
Im Ammerland gibt es einen Arbeitskreis für Insektenlebensräume, der sich gezielt damit befasst, dass Bienen einen Lebensraum bekommen, sodass wir hier keine chinesischen Verhältnisse mit menschlichen Blütenbestäubern oder Roboterbienen bekommen. Glyphosat zerstört aber auch den natürlichen Lebensraum der Bienen und ist schädlich für Bienen. Ist ein Arbeitskreis von Menschen sinnvoll, der für einen besseren Umgang mit dem Fehlverhalten menschlichen Handelns kämpft? Schön sehen die Blütenstreifen ja aus und Aufklärung leisten sie auch, aber sollte an den Symptomen gearbeitet werden und nicht an der Ursache? Der Kranke geht schließlich auch zum Arzt, damit seine Krankheit besiegt wird und nicht, damit die Krankheit nicht so stark auffällt.
Letztlich können Bürgerinnen und Bürger viel machen: Jüngst geht der Trend zu Online-Petitionen, die unterschrieben werden können, um den Einsatz von Glyphosat zu reglementieren oder gar zu verbieten. Nähere Informationen zum Einsatz von Glyphosat und was man gegen den Einsatz bereits unternimmt, bzw. selbst tun kann, befinden sich auf der Internetseite des Umweltinstituts München!
Jeder kann bei bei den Inhaltsstoffen darauf zu achten, Gartenmittel zu nehmen, die kein Glyphosat enthalten oder gar den grünen Daumen zu entdecken und die Arbeit im Grünen zu erlernen. Gerade in der schnelllebigen beruflichen Zeit ist es angenehm, einer solchen Tätigkeit nachzugehen.
Auf kommunaler Ebene kann man aufklären über die Risiken, die Folgen für Mensch und Natur, die mit Glyphosat verbunden sind. Zusätzlich kann man die Gespräche mit der kommunalen Politik suchen und die Politiker davon überzeugen, dass ein Beitritt zum Bündnis „Pestizidfreie Kommunen“ ein entscheidender und öffentlichkeitswirksamer Schritt ist, um auch das Wohl der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten.
Wenn wir diese Art von gravierenden Problemen nicht mehr haben, aber auch erst dann, kann man überlegen, ob eine Schlagzeile aufgrund irgendwelcher tiefhängenden Ausschnitte bei Frauen mittleren Alters wirklich wichtig ist. Bis zu diesem Zeitpunkt sind sie es nicht.
Gemeinsam müssen wir aufklären und unsere Mitmenschen mit den Folgen konfrontieren.