BioDiv als interdisziplinäre Gesellschaftsaufgabe – biologische Vielfalt verbindet

Wirtschaft sollte sich umstellen, um zu überleben. Umwelt sollte geschützt werden, um zu verbinden. Generationen sollten Umwelt schützen, um Gemeinschaft zu erleben! Ein Blogeintrag zum Zukunftsforum in Westerstede! Tolles Format, tolle Menschen!

Das Zukunftsforum in Westerstede vom 11. April war ein voller Erfolg.
Als Jugendbotschafter war ich ebenfalls geladen und begeistert. Eine gute Kollegin aus der Politik, die eine gute Freundin ist, bat mich, auf dem Podium für die junge Generation sowie für den Umwelt- und Naturschutz zu sprechen.
Viele Westersteder fanden sich an dem schönen vorsommerlichen Freitagabend ein und haben gemeinsam mit uns eine Reise in die verschiedenen Zukünfte von Westerstede unternommen.
Bei diesem neuartigen Veranstaltungsformat ging es darum, dass die Diskussionsteilnehmer auf dem Podium ihre Sichtweise und Prognose für das niedersächsische Westerstede in der Zukunft nennen und hierbei Anreize für Diskussion schaffen.
Ich habe mich sehr über diese Einladung gefreut und habe mich ganz klar für eine Umstellung in der Wirtschaft sowie für den Naturschutz als interdisziplinäre Aufgabe von Politik, Verwaltung und vor allem den Bürgerinnen und Bürgern ausgesprochen. Umwelt- und Naturschutz verbinden Generationen, schaffen Gemeinschaft und überwinden Vorurteile. Wenn man sich für den Schutz der Biodiversität in einer Kommune einsetzt, schafft das einen identitären Wert für die Menschen mit der Kommune.
Ich habe mich zusätzlich insbesondere in Zeiten des drohenden und vorhandenen Fachkräftemangels auch am Beispiel Umwelt- und Naturschutz für eine Umstellung der Wirtschaft ausgesprochen. Wir, die wir als Generation Y, in Anlehnung auch an das englische Wort „Why“ für „Warum“, und alles hinterfragen, ist es meiner Meinung nach besonders, dass wir uns nicht aufgrund eines hohen Gehaltes für einen Job entscheiden, sondern einen Beruf wählen, den wir auch als Berufung ansehen, der für uns einen Sinn ergibt. Als junge Menschen – diese Erfahrung mache ich immer wieder – suchen wir nicht nach den Dienstwägen mit Vollausstattung oder einem schicken Büro, sondern primär nach einem Sinn. Dies ist der Grund, weswegen wir auch Aspekte hinterfragen und nicht alles einfach so hinnehmen.
Ich merke aber auch immer wieder, dass traditionelle Werte wie Familie, Freunde und Partnerschaft so wichtig sind, wie noch nie zuvor. Daher ist es wichtig, dass die Unternehmen auch junge Menschen nicht nur über das Gehalt locken, sondern auch mit einer attraktiven Arbeitsgestaltung. So ist eine Arbeitszeit, in welcher man kommen und gehen kann, ein attraktives Modell. Bei jungen Menschen lassen sich Arbeits- und Freizeit nicht mehr strikt trennen. Ideen kommen auch nachts um 22.00 Uhr. Aber die Sinnstiftung wird in Zukunft noch weiter zunehmen. So mache ich oft die Erfahrung, dass der Wert des Ehrenamtes weiter steigt und viele junge Menschen sich engagieren wollen, aufgrund einer langfristigen Verpflichtung jedoch einen Vereinsbeitritt scheuen. Die Leidenschaft ist es, die uns ausmacht. Mit Leidenschaft betreiben wir auch Ehrenamt und wünschen uns das auch vom Arbeitgeber.
In Zeiten des demographischen Wandels ist es unerlässlich, dass Unternehmen sich für die Gesellschaft einbringen. So können der Naturschutz und der allgemeine Schutz der biologischen Vielfalt eine Möglichkeit sein, auch ein Unternehmen gegen den Fachkräftemangel zu wappnen. Unternehmen, in welchem gemeinschaftliche Projekte im Umwelt- und Naturschutz jungen Menschen den Sinn in ihrer Arbeit geben und gerade das jeweilige Kollegium zusammenschweißen.
Stellen wir uns vor, dass der Büroalltag durch einen solchen Tag für die Umwelt ausgeglichen wird. Am Abend des Zukunftsforums habe ich mich mit Vertretern aus Wirtschaft unterhalten und diese Idee treffe genau den Nerv der Menschen. Gerade in schwierigen Zeiten für ein Unternehmen wäre ein Engagement im Umweltschutz – quasi als Betriebsausflug – eine gute Möglichkeit, um frische Gedanken in die Krise zu bringen. Gerade junge Kollegen möchten sich engagieren und einbringen und daher sei diese Idee ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Neben der Diskussion zur Wirtschaft ging es an dem Abend auch um die potenzielle Nutzung eines Geländes, welches Westerstede vererbt wurde. Dieses Gelände besteht aus einem herrlichen Wald mit einem Gutshofgebäude inkl. Stallungen. Ein Ort in der Natur, direkt in Westerstede. In der Vorbereitung auf diese Veranstaltung sprachen wir über eine potenzielle Nutzung des sogenannten Jaspers-Hofes. Der Jaspers-Hof wäre eine hervorragende Location für ein Umweltbegegnungszentrum. Um die Zukunftsfähigkeit von Westerstede im demographischen Wettbewerb aufrecht zu halten, sind gerade solche einzigartigen Angebote wichtig. Der Jaspers-Hof könnte mit seinen Stallungen und seinem Wald als Ort in der Natur dienen, in dem die Begegnung der Menschen im Vordergrund steht. Jung und Alt kommen dort zusammen, arbeiten an Projekten, chillen und entspannen, machen ihre Hausaufgaben und sonstigen Arbeiten für Uni oder die Arbeit oder trinken abends beim netten Beisammensein ein Getränk, picknicken oder spielen.
Umwelt schafft Begegnung! Natur rettet Städte! Biodiversität überzeugt Generationen!